Was kann ich für gesunde Kinderzähne tun?

Kontrolle ab dem ersten Zahn: Früherkennungsuntersuchung

Unbedingt wahrnehmen: Diese zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen (FU) sind für die Mund-, Zahn- und Kiefergesundheit Ihres Kindes wichtig.
Im Zeitraum vom 6.-72. Lebensmonat empfiehlt die Krankenkasse eine halbjährliche Kontrolle zur Abklärung von Auffälligkeiten an Zähnen, Schleimhaut und Kieferwachs-tum.

Individualprophylaxe

Für 6-17-Jährige gibt es ein spezielles Vorsorge-Programm, das unterschiedliche Ak-tivitäten zur Verhütung von Zahnerkrankungen beinhaltet. Dieses Spezial-Programm heißt abgekürzt "IP-Programm" (IP=Individualprophylaxe) und erfordert von den Kin-dern und Jugendlichen zweimal im Jahr einen Besuch beim Zahnarzt. Die Untersu-chung bzw. die Prophylaxe-Maßnahme ist an einen festgelegten Zeitrhythmus gebunden.

Die Kosten für diese Vorsorgebehandlungen nach dem IP-Programm werden von der Krankenkasse übernommen. (KZBV)

Die Prophylaxemaßnahmen führen ausgebildete Fachkräfte in der Praxis durch und können mit der zahnärztlichen Untersuchung gekoppelt werden.

Die Prophylaxemaßnahmen beinhalten:

  • Gründliche Untersuchung auf Zahnbeläge und Blutungsneigung des Zahnfleisches
  • Umfassende Aufklärung zur Mundgesundheit: Information über die Entstehung von Karies und Zahnfleischerkrankungen sowie ihre Verhütung
  • Hinweise zur richtigen Mundhygiene und Ernährung sowie Empfehlungen zur Härtung des Zahnschmelzes durch Fluoride
  • Außerdem praktische Übungen zur Zahnputztechnik einschließlich der Reinigung der Zahnzwischenräume
  • Auftragen von Fluoridlacken oder -gelen zum Schutz vor Karies
  • Versiegelung der Furchen (Fissuren) der gesunden großen Backenzähne (Zähne 6 und 7) mit Kunststoff

Für 12 – 17-jährige Versicherte ist der halbjährliche Zahnarzttermin zudem Voraussetzung für einen höheren Zuschuss der Kasse, falls später Zahnersatz nötig werden sollte. Als Nachweis dient das Bonusheft mit dem Stempel der Zahnarztpraxis.

Fissurenversiegelung

Zähne mit zerklüfteter Oberfläche sind besonders kariesgefährdet. In ihren Rillen und Vertiefungen (Fissuren) sammeln sich oft Bakterien. Tiefe Einkerbungen und Grübchen sind jedoch schwierig zu reinigen.

Eine Versiegelung der Fissuren kann das Eindringen der Bakterien und damit die Kariesanfälligkeit für viele Jahre erheblich vermindern. Wir entscheiden in Abhängigkeit von der Tiefe der Fissuren und der Kariesanfälligkeit der Zähne, ob bei Ihrem Kind eine Fissurenversiegelung zu empfehlen ist.

Fluoride

Fluoride sind Spurenelemente, die der Körper für den Aufbau von Knochen und Zähnen braucht. Sie härten den Zahnschmelz, schützen ihn vor dem Säureangriff der Bakterien und entfalten so eine vorbeugende Wirkung gegen Karies.
Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Fluoride dann am besten wirken, wenn sie in der richtigen Menge regelmäßig in Kontakt zur Zahnoberfläche kommen. Fluoridierte Zahnpasten und Speisesalze sind dazu als häusliche Maßnahme ausreichend.

  • Kleinkinder ab Zahndurchbruch bis 2 Jahre
    Zweimal täglich Zähneputzen mit bis zu reiskorngroßer Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm)
  • Kinder 2 bis 6 Jahre
    Zwei- bis dreimal täglich erbsengroße Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm), fluoridiertes Speisesalz
  • Kinder ab 6 Jahre
    Zweimal täglich Fluoridzahnpasta für Jugendliche oder Erwachsene (1.500 ppm), fluoridiertes Speisesalz

(KZBV- Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung)

Schnuller oder Daumen?

Kinder saugen in den ersten beiden Lebensjahren häufig am Daumen, an Fingern - oder am Schnuller.

Spätestens ab dem dritten Lebensjahr sollten die Eltern den Kindern das Lutschen an Daumen, Finger oder Schnuller abgewöhnen. Ansonsten kann zum Beispiel ein offener Biss entstehen.

Welche Rolle spielt die Ernährung?

Das richtige Trink- und Essverhalten des Kleinkindes ist von zentraler Bedeutung.
Eine besonders schwerwiegende Form der frühkindlichen Karies ist die sog. Nuckelflaschenkaries. Sie entsteht durch ständiges Umspülen der Zähne mit gesüßten Tees oder Säften aus Saugerflaschen. Auch verdünnte Fruchtsäfte und besonders Softdrinks (Cola) greifen den Zahnschmelz an. Dabei gilt: je häufiger am Tag Zucker und Säure einwirken, desto schlechter für die Zähne.

Viele Nascheinheiten am Tag sind schlimmer als der einmalige Verzehr einer „großen“ Portion.
Wenn Sie noch Stillen und ihr Kind schon die ersten Zähne hat, sollten Sie auch an die tägliche Zahnreinigung denken. Stillen hat klare gesundheitliche Vorteile für ihr Kind, kann aber auch schon die Zähne angreifen.